Aktuelles
Magdeburg ist bereit für autonome Lastenräder
Die Magdeburger Bevölkerung spricht sich für eine baldige Einführung autonomer Lastenräder aus. Die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger akzeptieren selbstfahrende Transporträder im Stadtverkehr und verbinden sie mit positiven Emotionen. Das sind einige der Ergebnisse des von der EU und dem Land Sachsen-Anhalt geförderten Pilotprojektes „AuRa – Autonomes Rad“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ziel des AuRa-Projektes, was Ende September ausläuft, war die Entwicklung eines Fahrradverleihsystems mit dreirädrigen, selbstständig fahrenden Transporträdern. Die Transporträder, auch Lastenräder genannt, fahren selbstständig und rücksichtsvoll auf ausgewiesenen Radwegen und verhalten sich gemäß der Straßenverkehrsordnung.
Alle Ergebnisse des dreijährigen Projektes werden am 15. September 2022 bei einer Abschlussdemonstration an der Universität Magdeburg vorgestellt.
WAS: | Abschlussdemonstration Forschungsprojekt „Autonomes Rad“ (AuRA) |
WANN: | 15. September 2022, 11-14 Uhr |
WO: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Campus Universitätsplatz 2, Campuszelt vor Gebäude 18 |
Nach Grußworten der Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, dem Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Thomas Wünsch und dem Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, wird das interdisziplinäre Team aus den Bereichen Maschinenbau, Logistik und Umweltpsychologie die Projektergebnisse vorstellen und einen Ausblick über die Fortführung des Projektes, das ab Oktober dieses Jahres vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt mit 500.000 Euro weiter gefördert wird. Außerdem wird es eine „Fahrdemonstration“ der autonomen Lastenräder mit Technik-Erläuterungen geben.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich willkommen!
Detaillierter Ablauf:
- 11:00 Uhr Get Together & Registrierung
- 11:30 Uhr Grußworte
- 11:45 Uhr Vorstellung der Projektergebnisse des interdisziplinären Team „Autonomes Rad“
- 12:05 Uhr „Fahrdemonstration“ des AuRa mit Technik-Erläuterungen
- 12:30 Uhr Postersession, Netzwerken und Imbiss
Über das AuRa-Projekt
Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Stephan Schmidt vom Institut für Mobile Systeme der Universität Magdeburg und sein interdisziplinäres Team erforschten seit Juli 2019 den Einsatz von autonomen E-Lastenrädern in der Landeshauptstadt Magdeburg. Über 1000 Bürgerinnen und Bürger haben an 4 Befragungen und Langezeitstichproben zum autonomen Lastenrad teilgenommen. Das Team entwickelte dafür ein autonomes E-Lastenrad, das auf Anfrage selbstständig zur nutzenden Person navigiert.
Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es eine Rufbereitschaft autonomer Lastenräder in der Landeshauptstadt Magdeburg zu etablieren. „Über eine Smartphone-App soll sich das Fahrzeug zu jedem beliebigen Standort rufen lassen und nach Nutzung selbstständig in ein zentrales Depot zurückbewegen. Den Fahrerinnen und Fahrern werden variabel konfigurierbare Aufsätze zur Verfügung stehen, mit denen sich beispielsweise einfache Lasten transportieren oder zusätzliche Personen, z. B. Kinder, befördern lassen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Schmidt.
Das Projekt „AuRa“ hat eine Laufzeit vom 01.07.2019 bis zum 30.09.2022 und wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gemäß der "Grundsätze über die Gewährung von Zuweisungen zur Förderung der Forschung, Einführung und Nutzung intelligenter Verkehrssysteme" des Landes Sachsen-Anhalt. Insgesamt beträgt das Fördervolumen 4,4 Millionen Euro.
Stephan Schmidt beim MAGDEpodcast
Folge #32 vom MAGDEpodcast - Zwei Kinder, Kasten Bier, autonomes Lastenrad
Unser Projektleiter Prof. Dr. Stephan Schmidt war kürzlich zu Gast beim MDCC Podcast und hat über unser Projekt gesprochen - es geht um Gegenwart, Zukunft und Visionen.
Die Folge kann hier angehört werden und ist auf sämtlichen Audio-Plattformen verfügbar.
Bild: MAGDEpodcast
Online-Befragung zur Mensch-Technik Interaktion der autonomen Lastenräder
Einsatz von Interaktionsmitteln
Derzeit kann unter diesem Link ein Fragebogen ausgefüllt werden, der sich mit der Interaktion des Lastenrads mit seiner Umwelt beschäftigt. Die Befragung dauert circa 20 bis 25 Minuten und wird mit 10€ Aufwandsentschädigung entlohnt.
In der Befragung werden Ihnen verschiedene Verkehrssituationen mit einem autonomen Lastenrad gezeigt, zu deren Kommunikationsverhalten uns Ihre persönliche Einschätzung sehr interessiert. Einige Verkehrssituationen werden nur daraus bestehen, dass das Lastenrad aktiv wartet und sie sich darauf zu bewegen. In anderen Situationen wird es an Ihnen vorbei fahren oder vor Ihnen bremsen. Da wir Ihnen dazu Videos zeigen, empfehlen wir, den Fragebogen am Besten an einem PC auszuführen.
Interaktionsmittel sind beispielsweise die LED-Streifen an der Lastenbox des Prototypen Immerwahr.
Lange Nacht der Wissenschaft 2022
Wissen von hier
Nach langer, Corona-bedingter Pause fand dieses Jahr wieder die Lange Nacht der Wissenschaft 2022 statt. An einem Abend ist entlang einer bestimmten Route in Magdeburg bekommen die Besucher*innen Einblicke in die Wissenschaft. Auch AuRa war unter dem Thema „Forschung macht mobil“ auf dem Campus der Otto-von-Guericke Universität mit dabei.Von 18 bis 21 Uhr konnten sich die Besucher*innen auf dem Parkplatz vor Gebäude 10 die autonomen Lastenräder genauer anschauen. Im Projekt wurden vorher individuelle Poster angefertigt, die über die verschiedenen Aspekte von AuRa informieren. So waren am Tag Mitarbeiter*innen aus dem Bereichen Maschinenbau, Umweltpsychologie und Logistik vertreten, bei denen sich die Besucher*innen über das Projekt erkundigen konnten.
Neben aufschlussreichen und interessierten Gesprächen ist der Prototyp „Drais“ autonom gefahren. Der Prototyp „Immerwahr“ hat sowohl den Laserscanner als auch die neu installierten LED Streifen präsentiert.
Pitch beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland
AuRa beim IQ Innovationspreis
In den vergangen Wochen gingen für den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 104 Bewerbungen ein - das Projekt AuRa war eine davon. Wir konnten die Jury in der Vorauswahl überzeugen und wurden als Team für zwei Cluster (Energie, Umwelt und Solar und Automotive) nominiert.
In beiden Clustern haben Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Stephan Schmidt, Dr.-Ing. Tom Assmann und Projektkoordinatorin Leona Grulich vor einer Jury das Projekt "AuRa" vorgestellt und sich ein Stück weiter vernetzt.
Genauere Informationen zum IQ Preis und den Teilnehmenden an sich können auf der Website entnommen werden.
Bild (von links): Dr.-Ing. Tom Assmann, Leona Grulich, Prof. Dr.-Ing Stephan SchmidtAutonome Lastenräder auf dem Weg in die Zukunft
Das Projekt "AuRa" ist auf der neuesten Campus-Seite in der Volksstimme vom 23.04.2022 vertreten - unsere neuen Lastenboxen wurden vorgestellt. Diese Boxen wurden nach einem nutzerzentrierten Design mit einem Team um unsere Design-Ingenieurin Devina Manoeva entworfen und in Berlin von der Firma PedalPower umgesetzt sowie hergestellt. Sie sind maßangefertigt für die drei Prototypen Drais, Eigen und Immerwahr. Unsere AuRa-Prototypen sind also richtige Unikate.
Dazu hatte sich ein Teil des Teams mit der angehenden Fotografin Hanna Theile vom MKM der Uni Magdeburg getroffen und das Lastenrad in Funktion fotografisch festgehalten!
Der Artikel kann in der Volksstimme oder hier gelesen werden:Autonome Lastenräder auf dem Weg in die Zukunft
Julia Röhr ist Studentin an der Uni Magdeburg. Nach Vorlesung und Seminar möchte sieschnell nach Hause. Doch zuvor muss sie noch ein Paket bei der Paketstation abholen. Das Paket ist jedochzu groß und zu schwer, um es eigenhändig nach Hause zu tragen. Darum bestellt sie sich ein Lastenrad per Smartphone zur Paketstation. So die Vision eines Fahrradverleihsystems der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsprojekt „AuRa“ an der Uni Magdeburg. Dreirädrige elektrische Transporträder sollen selbstständig auf ausgewiesenen Radwegen und gemäß der Straßenverkehrsordnung fahren können. Mit den neuen Lastenboxen auf Rädern, die mithilfe von PedalPower umgesetzt und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Land Sachsen-Anhalt finanziert wurden, ist ein Gepäck- und Kindertransport möglich.
Aus der zentralen Radstation bewegt sich das Lastenrad nun zu Julia, die an der Paketstation wartet. Die Studentin belädt das Rad mit ihrem Paket und ihrer Tasche und fährt mit der integrierten elektrischen Tretkraftunterstützung trotz der schweren Last ohne große Mühe eigenständig heim. Zuhause angekommen, entlädt sie ihre Sachen und beendet die Fahrt im Rufsystem, damit das Transportrad freigegeben werden kann und selbstständig entweder zurück zur zentralen Station oder zum nächsten Auftrag fahren kann. Wer sich die Lastenräder genauer anschauen möchte, kann es zur Langen Nacht der Wissenschaft 2022 am 11. Juni tun, denn die Lastenräder werden dort vorgestellt.